Zum Inhalt springen

Diebstahl von Paletten macht der Logistikbranche zu schaffen

Wenn die Firmen der Branche neue Paletten kaufen müssen, kann es gut sein, dass es ihre eigenen Paletten sind, die ihnen vorher gestohlen wurden.
An der Palette selbst ist nicht eindeutig zu erkennen ob es sich um Diebesgut handelt oder nicht.

Die Kosten für die einzelnen Paletten sind zwar nicht so hoch, aber da es sich bei den Speditionen um große Mengen handelt, geht es immer um hohe Beträge.
Und der DSLV (Deutscher Speditions- und Logistikverband) meldet sogar einen Anstieg beim Diebstahl von Paletten. Ein Ende ist nicht in Sicht, da es keine wirkliche Lösung für dieses Problem gibt.

Die Kosten für die auf diese Weise verloren gegangen Paletten belaufen sich bei einer Spedition mittlerer Größe auf bis zu 25.000 Euro.
Der Geschäftsführer der VHSp (Verein Hamburger Spediteure) sagt: „Es ist aber nicht möglich, zu sagen, was dabei Diebstahl ist und was auf Abrechnungsfehler zurückgeht“.
Es ist nicht so einfach gegen kriminellen Palettenhandel vorzugehen, Kontrollen können nicht gegen ihren Willen durchgeführt werden und die Fahrer der Speditionen missachten mitunter auch die Anweisung, dubiose Firmen nicht anzufahren.
Private Sicherheitsfirmen in Großstädten sollen hier zur Unterstützung eingesetzt werden.

Zwischen Händler und Spediteur werden die Paletten getauscht und damit auch für den reibungslosen Ablauf verantwortlich. Beide sind Paletten-Eigentümer. Bei Anlieferung von Ware wird die Anzahl der Paletten 1:1 als Leergut wieder mitgenommen. Das bedeutet, dass Fehlmengen auf eigene Kosten nachgekauft werden müssen.
Da sich beim Palettenhändler nicht überprüfen lässt, ob es sich um gestohlene oder reguläre Ware handelt, kann es sein, dass die Logistikunternehmen ihre eigenen Paletten zurückkaufen, die vorher gestohlen wurden.

Eine Palette kostet die Spedition 7 Euro. Beim Palettenankauf NRW werden 3-4 € für die Paletten gezahlt. Die Paletten werden allerdings nicht nur von Profis gestohlen, auch Kraftfahrer bessern manchmal ihre Kasse auf. In Ludwigshafen stellte ein Mitarbeiter von BASF einen Rekord auf. Er hat über einen längeren Zeitraum 300.000 Paletten gestohlen und verkauft. 2 Millionen Euro Schaden wurde so verursacht. Der Fall wurde erst kürzlich bekannt und die polizeilichen Ermittlungen richten sich auch gegen 20 weitere Personen, mit denen der Fahrer gemeinsame Sache gemacht hat.
Der Palettenverlust belastet die Spediteure enorm. Das hat eine Studie ergeben, die das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik durchgeführt hat. Für jede Palette entstehen im Umlauf Kosten von 3 Euro. Diese Durchschnittskosten werden aber nicht nur durch Diebstahl verursacht. Auch der Ersatz von kaputten Paletten sind in den Kosten enthalten. Auf 15 Millionen Euro belaufen sich die Kosten pro Jahr bei 15 Mitgliedern des VHSp.

Paletten-Mietsysteme können eine mögliche Alternative sein. „Palettenpooling“ nennt sich ein Modell des US_Unternehmens Chep, in seiner deutschen Zentrale in Köln.
Diese Holzpaletten sind blau und unterscheiden sich damit deutlich von den normalen Europaletten. Damit wird eindeutig signalisiert, dass diese Paletten der Firma gehört und niemand wird diese Paletten tauschen oder kaufen.

Auf diese Weise können Spediteure, Hersteller und Händler sicher sein, keinen finanziellen Verlust durch Diebstahl zu erleiden. Der Dienstleister sorgt auch für Verteilung, Rücktransport und Instandsetzung.